Ein schwerer Unfall mit eingeklemmter Person beim Quadrium. So lautete die Meldung für die am vergangenen Samstag um 10.30 Uhr alarmierten Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Wernau. Für die diesjährige Hauptübung wurde angenommen, dass auf dem Besucherparkplatz hinter dem Tagung- und Verwaltungszentrum ein Fahrzeug mit einem Baum kollidiert ist. In dem schwarzen BMW befand sich eine Person. Schwer verletzt und eingeklemmt. Ziel der Übung war die technische Hilfeleistung zur patientenschonenden Personenrettung. Trotz nass-kaltem Herbstwetter waren zahlreiche Zuschauer gekommen, um sich von der Leistungsstärke der Wernauer Wehr zu überzeugen. Die Übung wurde von Hauptbrandmeister Dieter Götz erläutert.
Sieben Minuten nach Eingang des Notrufs bei der integrierten Leitstelle
in Esslingen erreichten die Feuerwehrkräfte und Sanitäter vor Ort, auch
First-Responder-Kräfte genannt, die Unfallstelle. Neben dem neuen
Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20 war ein zweites Löschfahrzeug
zum Brandschutz ausgerückt. Nach Erkundung der Lage waren weitere
Aufgaben gestellt: Die Einsatzstelle wurde abgesperrt und ausgeleuchtet.
Bei dem Unfallfahrzeug wurde zunächst eine Zugangsöffnung geschaffen,
um die verletzte Fahrzeuglenkerin betreuen zu können. Bevor schweres
Gerät eingesetzt werden konnte, mussten das schräg über der
Bordsteinkante liegende Fahrzeug mit Kantholz und Keilen gegen
Wegrutschen gesichert werden. Bei dem Pkw wurde schließlich das Dach
abgetrennt und abgehoben, um eine patientenschonende Rettung vornehmen
zu können. Nach der Befreiung aus dem demolierten Pkw wurde die
Fahrzeugführerin bei einer Verletztensammelstelle weiter betreut. „Wir
sind in der guten Lage, Rettungsassistenten und Rettungssanitäter in
unseren Reihen zu haben", sagt Feuerwehrkommandant Rainer Märsch. Die
Ersthelfer-Trupps haben eine erweiterte Erste-Hilfe-Ausbildung und
besuchen regelmäßig Sanitätsfortbildungen. Dadurch sei eine
qualifizierte Übergabe an den Notarzt und das Krankenhaus gewährleistet.
„Das verkürzt die Zeit der Diagnostik und hilft Leben retten".
Feuerwehrkommandant Rainer Märsch und Bürgermeister Armin Elbl zeigten
sich sehr zufrieden mit dem Ablauf der Übung und lobten die Leistung der
Feuerwehr- und First Responder-Kräfte. Ausrückzeit, Mannstärke,
Organisation an der Einsatzstelle und das Vorgehen mit Rettungsschere
und Spreize - einfach alles habe gepasst. Dank des realistischen
Szenarios absolvierten alle 24 Übungsteilnehmerinnen und
Übungsteilnehmer die Anforderungen mit großer Ernsthaftigkeit. Die
Feuerwehrkräfte haben unter Beweis gestellt, dass sie durch eine gute
Ausbildung und entsprechende Ausrüstung in der Lage sind, verletzte
Personen nach einem Verkehrsunfall innerhalb kurzer Zeit schonend zu
bergen.